Netzwerk
Wireless Lan
Fachartikel
Wireless Lan Zubehör
Notebook Wireless Lan
Wireless Lan Technik
Wireless Lan System
Wireless Lan Netzwerk
Wireless Lan Management
Verzeichnis
Impressum - Datenschutz
Wireless Lan Blog
Infos zum WLan-USB-S...
Tipps zu WDS und Rep...
Frequenzen bei WLan
Infos zum WLan-USB-S...
Sendeleistung von WL...

Anzeige

Wie effektiv sind Community Notes als Faktencheck?

Wie effektiv sind Community Notes als Faktencheck?

 

Bei Facebook und Instagram gab es bislang einen Faktencheck, der auf grobe Falschaussagen aufmerksam machte. Zusätzlich dazu blockierten Content-Moderatoren massive Beleidigungen. Doch im Januar 2025 kündigte Facebook-Gründer und Meta-Chef Mark Zuckerberg an, dass sich das ändern soll. In Zukunft soll die Community selbst prüfen, ob Posts Falschinformationen enthalten. Aber was bedeutet das genau? Wie soll die Überprüfung funktionieren? Und welche Folgen könnte das haben?

 

Was hat es mit den Community Notes auf sich?

Bisher arbeitete der Meta-Konzern mit externen Unternehmen zusammen, die als unabhängige Faktencheck-Organisationen Inhalte auf falsche Informationen überprüften. Strenge Regeln zur Content-Moderation sollten außerdem dazu beitragen, Beleidigungen und Diskriminierungen, Verleumdungen und Hass-Beiträge einzudämmen. Zumindest in den USA soll damit aber nun Schluss sein.

Anfang 2025 präsentierte Mark Zuckerberg in einem gut fünf Minuten langen Video seine Ideen dazu, wie seine Plattformen künftig „mehr freie Meinungsäußerung und weniger Fehler“ erlauben sollen. Demnach soll der Faktencheck durch unabhängige Unternehmen von sogenannten Community Notes abgelöst werden. Dazu sollen die User Kontext hinzufügen, wenn sie auf einen Beitrag mit Falschinformationen stoßen.

Ein ähnliches Prinzip gibt es schon beim Kurznachrichtendienst X von Elon Musk, früher bekannt als Twitter. Wie Community Notes auf Instagram und Facebook konkret funktionieren sollen, hat der Meta-Chef zwar nicht erklärt. Beim Vorbild X läuft es aber so ab: Wenn autorisierte Nutzer Beiträge als irreführend oder falsch empfinden, können sie eine Textnotiz ergänzen. Autorisierter Nutzer kann jeder User werden, der eine gültige Handynummer hinterlegt hat, seit mindestens sechs Monaten auf der Plattform registriert ist und sich bislang keine Verstöße auf der Plattform leistete.

Im nächsten Schritt kontrollieren andere autorisierte User die hinzugefügte Notiz und stimmen darüber ab, ob sie hilfreich ist. Kommen die Nutzer zu dem Ergebnis, dass es sich um eine hilfreiche Notiz handelt, bewertet ein Algorithmus das ideologische Spektrum. Dabei geht es darum, ob die Notiz von Nutzern als hilfreich empfunden wird, die möglichst aus unterschiedlichen politischen Richtungen kommen. Ist das der Fall, gibt der Algorithmus die Textnotiz frei und sie wird als zusätzlicher Kontext unter dem Beitrag angezeigt.

 

Wie effektiv sind Community Notes als Faktencheck?

Ob und wie wirksam solche von Nutzern generierten Hinweise sind, ist allerdings umstritten. Eine Untersuchung des „Center for Countering Digital Hate“ ergab, dass auf X den Nutzern 74 Prozent der Community Notes, die zurecht Falschaussagen korrigieren, nicht angezeigt werden. So erschienen bei 209 von 238 irreführenden Beiträgen keine Community Notes. Dem steht gegenüber, dass irreführende, nicht korrigierte Posts rund um die US-Präsidentschaftswahlen 2,2 Milliarden Aufrufe verzeichneten.

Aus empirischen Studien ist bekannt, dass Community Notes nur eine eingeschränkte Wirksamkeit bei Falschinformationen haben. Auch auf das Nutzerverhalten haben sie nur bedingt Einfluss. Das gilt vor allem dann, wenn die Textnotizen von Usern aus dem politischen Gegenlager stammen.

Andere Studien zeigen, dass Faktenchecks zwar durchaus funktionieren. Insgesamt nehmen Nutzer korrigierte Inhalte zur Kenntnis und lassen sich von Argumenten überzeugen, die auf klaren, überprüfbaren Fakten basieren. Trotzdem sind Faktenchecks und Community Notes nur Puzzlestücke, wenn es um irreführende und falsche Inhalte im Netz geht. Sie können helfen, Aussagen klarzustellen und richtig einzuordnen, sind aber keine Wunderwaffen.

 

Welche Folgen sind denkbar?

Auf Facebook und Instagram soll nicht nur der unabhängige Faktencheck entfallen. Auch die Regeln für die Content-Moderation sollen lockerer werden. Zuckerberg kündigte an, dass die Inhaltsrichtlinien einfacher und Beschränkungen bei bestimmten Themen, die so nicht mehr zeitgemäß sind, aufgehoben werden sollen. Dabei geht es unter anderem um Themen wie Geschlechtsfragen oder Einwanderung.

Übertragen auf die Praxis heißt das, dass zum Beispiel Frauen als verrückt oder homosexuelle Menschen als Freaks bezeichnet werden dürfen. Auch Aussagen, nach denen Transgender-Leute nur verwirrt oder geisteskrank sind oder Bisexualität mit einer Therapie geheilt werden kann, wären zulässig. Experten haben deshalb die Sorge, dass die neuen Regelungen noch mehr Fehlinformationen zur Folge haben und noch mehr Hass schüren werden, selbst wenn sich die neuen Regeln zunächst nur auf die USA beschränken.

 

Warum der Kurswechsel?

Bleibt die Frage, warum Meta eigentlich diesen Weg geht. Eine Vermutung ist, dass Zuckerberg auf die veränderte politische Stimmung in den USA reagiert. Schon bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 hatten die Republikaner und die Anhänger von Trumps MAGA-Bewegung die Vorwürfe geäußert, Meta wäre parteiisch und würde gezielt Inhalte unterdrücken, die sich gegen den demokratischen Kandidaten Joe Biden richten.

Die Berichtigung ihrer Falschaussagen werteten Trump und seine Anhänger als ungerechtfertigten Eingriff in die Meinungsfreiheit. Entsprechend ungehalten fielen die Reaktionen aus, als Meta im Jahr 2021 alle Social-Media-Accounts von Trump aufgrund wiederholter Fehlinformationen und Volksverhetzung im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol sperrte. Im Jahr 2024 warnte Trump Zuckerberg ausdrücklich und unter Androhung einer lebenslangen Freiheitsstrafe davor, sich in die Wahlen einzumischen.

Seitdem scheint sich Meta der Trump-Regierung anzunähern. Ob dies aus einer persönlichen Überzeugung heraus erfolgt oder stattfindet, um dem massiven politischen Druck nachzugeben und weitere Regulierungen der Plattformen zu verhindern, ist nicht klar. Fest steht aber, dass es eine Annäherung gibt. So wurden 2023 Trumps Social-Media-Konten wieder freigegeben, im November 2024 nahm Zuckerberg eine Einladung Trumps zum Abendessen an und kurz darauf unterstützte Meta Trumps Inaugurationsfeier und dessen Wirtschaftspläne mit einer Spende über eine Million Dollar.


Es bleibt abzuwarten, welchen Effekt der Kurswechsel auf die Beziehung zwischen Meta und der US-Regierung haben wird. Genauso wird die Zukunft zeigen, ob Community Notes die Wirkung entfalten werden, die Meta anstrebt.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

 

 

 
Next >

Anzeige

PDF-Download

PDF Anleitungen

IT & Internet

Infos und Tipps zu eSports, Teil 3
Infos und Tipps zu eSports, Teil 3 Bei eSports geht es nicht darum, sich die Zeit mehr oder weniger regelmäßig mit Computersp...
Tipps - Unterwegs sicher ins Netz
Grundwissen und Tipps: Unterwegs sicher ins Netz Das Internet ist längst ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Inzwischen i...
Wie funktioniert Cell Broadcast?
Wie funktioniert Cell Broadcast? Wie werden Menschen vor Gefahren wie Unwetter, Feuer, Flut und anderen Katastrophen gewarnt, wenn sie k...
4 Punkte bei der Wahl des Webhostings
4 Punkte bei der Wahl des Webhostings Die Wahl des Webhostings ist eine sehr wichtige Entscheidung und sollte sorgfältig erfolgen....
Infos rund um Webcrawler, Teil 2
Infos rund um Webcrawler, Teil 2 In der Informatik spielen Webcrawler eine wichtige Rolle. Das gilt vor allem dann, wenn es darum geht,...

mehr Artikel

Bezahlen beim Online-Shopping: Die Möglichkeiten in der Übersicht, 1. Teil Bezahlen beim Online-Shopping: Die Möglichkeiten in der Übersicht, 1. Teil   Per Vorkasse, über einen Online-Bezahldienst oder doch besser auf Rechnung? In Online-Shops stehen verschiedene Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl. Doch welche davon sind am besten und sichersten? Bei einer Bestellung im Online-Shop waren früher in erster Linie Vorkasse und Rechnung üblich. Dadurch lag das komplette Risiko entweder beim Käufer oder beim Verkäufer. Während der Verkäufer die Bezahlung per Vorkasse bevorzugte, war dem Käufer ein Kauf auf Rechnung lieber. Mittlerweile schalten sich verschiedene Drittanbieter oder Banken dazwischen. Die Bezahldienste sollen dazu beitragen, dass Online-Einkäufe schnell, einfach und für beide Seiten sicher ablaufen. Doch ganz risikofrei sind auch moderne Bezahldienste nicht. In einem zweiteiligen Beitrag bündeln wir die wichtigsten Infos zum Thema!  Ganzen Artikel...

4 Tipps zum sicheren Surfen in öffentlichen WLan-Netzen 4 Tipps zum sicheren Surfen in öffentlichen WLan-Netzen   Ob am Flughafen oder im Hotel, im Zug, im Café oder bei einem Bummel durch die Stadt: Die Anzahl der öffentlichen Wifi-Hotspots steigt stetig. Und wer mit Smartphone, Tablet oder Laptop unterwegs ist, greift gerne auf das Angebot zurück. Schließlich kann so im Internet gesurft werden, ohne dass das Datenvolumen des Mobilfunkvertrags leidet.  Ganzen Artikel...

Infos und Tipps zur SD-Karte mit WLan Infos und Tipps zur SD-Karte mit WLan Für alle diejenigen, die eine Digitalkamera mit SD-Kartenslot nutzen und immer ein wenig genervt waren, wenn es darum ging, die Bilder per Kabel oder Kartenleser zu übertragen, könnte eine SD-Karte mit WLan die ideale Lösung sein. Seit einiger Zeit sind Standard-Speicherkarten auf dem Markt, die mit einem WLan-Modul ausgestattet sind.  Dadurch können Fotos und Videos kabellos auf den Rechner kopiert oder auch in einem Online-Speicher abgelegt werden. Was nun aber nach einer richtig guten Idee klingt, funktioniert in der Praxis nicht immer ganz so reibungslos.   Ganzen Artikel...

Warum heißen Computerfehler "Bugs"? Warum heißen Computerfehler "Bugs"?   In der Computerwelt ist oft von “Bugs” die Rede, wenn Rechner oder Programme Fehlverhalten zeigen. Aber was ist ein Bug eigentlich genau? Woher kommt der Begriff? Und warum werden Computerfehler so genannt? Eines gleich vorweg: Das deutsche Wort Bug bezeichnet den vorderen Teil eines Schiffes. Doch damit hat ein Bug in der Computerwelt nichts zu tun. Hier geht der Begriff vielmehr auf das englische “bug” für Käfer oder Insekt zurück. Und die anderen Fragen klären wir jetzt!  Ganzen Artikel...



Geplante Drosselung des Internetzugangs Geplante Drosselung des Internetzugangs - die wichtigsten Fragen und Antworten dazu Anfang Mai teilte die Telekom mit, dass die Bandbreite des Internetzugangs bei Neukunden eingeschränkt wird, wenn ein bestimmtes Datenvolumen aufgebraucht ist. Was im Mobilfunk schon seit längerem gängige Praxis ist, soll nun also auch beim heimischen Internetanschluss Anwendung finden. Aber was bedeutet die geplante Drosselung des Internetzugangs eigentlich genau?   Ganzen Artikel...